Gedenkweg

Station 1 – Haupttor

Der Arbeitskreis MUNA Lübberstedt hält das Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeit an diesem Orte wach. Er tritt für Demokratie ein, damit sich solche menschenverachtenden Verhältnisse niemals wiederholen. Nie wieder!

MUNA-Haupteingang

Station 2 – Verwaltungsgebäude

Das Verwaltungsgebäude war das Kernstück der Muna Lübberstedt (Lw.2/XI), einer Lufthauptmunitionsanstalt. Im Herbst 1941 begann die Produktion von Spezialmunition.

Gleich nach dem Betreten des Geländes durch das Haupttor erreichte man dieses bedeutsame Gebäude. Es war möglichst weit weg von der Fabrikation der Munition angesiedelt. Vor allem waren viele Büroräume hier untergebracht. Das Verwaltungsgebäude ist das größte Gebäude in der Muna.

Nach der NS-Zeit wurde das Gebäude von den Engländern, Amerikanern und schließlich von der Bundeswehr (bis 2009) genutzt.

Das Verwaltungsgebäude der Muna

Station 3 – Handerwerkerhaus

In diesem Gebäude waren mehrere Gewerke präsent: Tischlerei, Schneiderei, Malerei, Schlosserei… So konnten die handwerklichen Bedarfe der Muna bedient werden. Das Handwerkerhaus war auch die Station, wo anzuliefernde Waren abgeliefert wurden. Auch zivile Beschäftigte gingen hier jeden Tag zur Arbeit.

Handwerkerhaus

Station 4 – Fallschirmhaus

Das sogenannte Fallschirmhaus war eigentlich ein Lagerhaus. In diesem Haus wurden die Fallschirme für die Seeminen gefaltet und gelagert. Hieraus leitet sich auch der Name ab. Die Höhe des Gebäudes ergab sich aus der Notwendigkeit, mit den Fallschirmen entsprechend hantieren zu können. Die Fallschirme waren notwendig, um die Seeminen aus Flugzeugen heraus über dem Wasser kontrolliert abwerfen zu können. Es gab einen Schienenstrang durch die Muna, der am Fallschirmhaus an einer Laderampe endete. So konnten Züge das Fallschirmhaus zum Be- und Entladen direkt ansteuern.

Fallschirmhaus

Station 5 – Bunker

Es gab über 100 Bunker in der Muna. Die Bauweise vieler Bunker war einheitlich: zur Tarnung erdummantelt mit einer Grundfläche von 250 m². Hier wurden die verschiedenen Munitionsarten geschützt gelagert, die in der Muna für den Einsatz im Krieg hergestellt wurden. Zum Teil konnten die Bunker direkt mit dem Zug angefahren werden. Zu Kriegsende versuchte man etliche Bunker zu sprengen. Über die Hälfte der Bunker ist noch erhalten. Zu einem Bunker hat der Arbeitskreis MUNA Lübberstedt Zugang.

Bunker

Station 6 – Südtor

Hier war der Eingang für die KZ-Häftlinge, die jeden Morgen vom Außenlager Bilohe, einer Außenstelle des KZ Neuengamme zur Zwangs-arbeit in die MUNA geführt wurden. Ab August 1944 wurden ca. 500 ungarische Frauen gefangen gehalten, die zuvor im KZ Auschwitz inhaftiert waren.  Sie mussten unter schwersten Bedingungen die Munition herstellen und zu den Zügen transportieren. Sie wurden zu harter Arbeit gezwungen und waren Misshandlungen durch die Aufseherinnen ausgesetzt. Die Kleidung der Gefangenen bestand aus Jutekitteln und Holzpantinen, deren Klang weithin hörbar war.

Die Muna-Überlebende Mindu Hornick 2018 am Ort des Grauens

Station 7 – Pulvermühle

Fehlerhaft produzierte Munition wurde in der Pulvermühle unschädlich gemacht und teilweise wieder aufbereitet. Auch in diese Abläufe waren KZ-Häftlinge eingebunden. Die Zwangsarbeiterinnen waren bei ihrer Tätigkeit unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Die harte körperliche Arbeit führte zu Gesundheitsschäden. Vom Umgang mit Phosphor waren ihre Haare zum Teil rot verfärbt.

Pulvermühle

Station 8 – Gräber

Während der Zeit der Zwangsarbeit in der Muna Lübberstedt kamen einige Menschen aufgrund der harten Arbeit und der schwierigen Bedingungen zu Tode. 12 Menschen sind auf dem Friedhof in Lübberstedt beigesetzt worden. Ein Gedenkstein erinnert dort an ihr schweres Schicksal.

Grab auf dem Friedhof Lübberstedt