Besuch von Überlebenden des Holocaust in Axstedt und Lübberstedt

 

Für den Arbeitskreis Muna e.V.  bot sich eine einmalige Gelegenheit, mit Überlebenden der KZ-Außenstelle Lübberstedt des Lagers Neuengamme zusammenzutreffen. Ganz nah am Ort ihrer schrecklichen Erfahrungen, im Gemeindehaus in Axstedt, fanden sich Barbara Lorber aus Israel und Mindu Hornick aus England ein. Während ihrer Erzählungen von den schrecklichen Geschehnissen vor Schülerinnen und Schülern der Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck und der Integrierten Gesamtschule Lilienthal konnte man eine Stecknadel fallen hören. Gebannt und ergriffen lauschten die jungen Menschen. Es ist eben doch etwas ganz Anderes, wenn die selbst Betroffenen erzählen, als wenn man aus Büchern und Filmen Informationen bezieht. Frau Hornick und Frau Lorber entließen die jungen Leute mit dem Auftrag, ihre Geschichte ganz vielen Menschen zu erzählen und dafür zu sorgen, dass sich solche Ereignisse nie wiederholen. Es war eine sehr eindrucksvolle Geschichtsstunde, die an Authentizität nicht zu überbieten war. Der Dank des Arbeitskreises gilt den engagierten Lehrkräften Christoph Schröder und Wiebke Köstermann und ihren Schülerinnen und Schülern sowie der Kirchengemeinde Bramstedt, die dieses Ereignis ermöglichten. Nach der Gesprächsrunde suchten die Überlebenden noch in Begleitung von Familienmitgliedern und einigen Mitgliedern des Arbeitskreises den Ort ihrer schrecklichen Erlebnisse auf.

Zum Bericht im Osterholzer Kreisblatt

Entwürfe für das geplante Denkmal

Hier kann sich der Betrachter bereits einmal einen Eindruck von dem geplanten Denkmal für die Muna Lübberstedt machen. Es gibt wieder,  wie es dort später einmal aussehen könnte:

Szenische Lesung im Gemeindehaus Axstedt

Der Arbeitskreis Muna e.V. war sehr erfreut, dass es gelang, die Schülerinnen und Schüler der BBS mit ihrer szenischen Lesung zur Muna Lübberstedt für eine weitere Aufführung ihrer Produktion zu gewinnen. Zusammen mit ihren Lehrerinnen Andrea Wintjen und Ute von Harten ließen sie das traurige Geschehen so authentisch aufleben, dass die Zuschauer richtig ergriffen waren. Der Muna-Verein dankt der Kirchengemeinde Bramstedt für die Nutzung des Gemeindehauses und freut sich, dass so viele Zuschauer Interesse an der Thematik zeigten. Nach der Aufführung blieben Interessierte noch, um über das geplante Denkmal und den Gedenkweg in der Muna zu beraten.

Artikel des Osterholzer Kreisblatts

DVD ist noch erhältlich

Es sind noch einige Exemplare der DVD mit dem MUNA-Film zu erhalten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Vorstand. Die DVDs sind auch bei Blumen Müller in Lübberstedt und in der Schatulle in OHZ zu erhalten. Sie werden gegen eine Spende von 5€ abgegeben. Die DVD und das Buch, in dem die Geschichte der MUNA dokumentiert ist, sind auch in der Stadtbibliothek in Osterholz-Scharmbeck ausleihbar.

Arbeitsdienst in der MUNA

Am Samstag, den 17.02.2018 trafen sich Mitglieder des MUNA-Vereins zu einem kleinen Arbeitseinsatz auf dem MUNA-Gelände. Es galt Gefahren durch Laub und Unebenheiten zu beseitigen.

Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die geholfen haben!

Denkmal geplant

Angeregt durch den Besuch und eine Spende der Familie einer ehemaligen Zwangsarbeiterin  machte sich der Vorstand in den letzten Monaten Gedanken über ein angemessenes Gedenken an die dunkle Zeit in der Geschichte der MUNA. Dabei konnte man zurückgreifen auf die Ergebnisse eines Projekts, das der Geschichtslehrer Christoph Schröder mit Oberstufenschüler*innen an den Berufsbildenden Schulen in Osterholz-Scharmbeck durchgeführt hatte. Die Schüler*innen entwarfen im Rahmen des Geschichtsunterrichts Denkmäler, die nach ihrer Auffassung angemessen an die Geschehnisse während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Auf einen solchen Vorschlag möchte der Verein gern zurückgreifen und an seiner Umsetzung arbeiten. Der Vorstand nahm Kontakt zur Gemeinde Axstedt und zur BIMA auf. Es wurde am Eingang der MUNA ein geeignetes Gelände gefunden, für das jetzt auf die Genehmigung zur Errichtung des Denkmals gewartet wird. Nun ist der Verein auf Sponsorensuche, um ein angemessenes Werk errichten zu können.

Muna Lübberstedt wird jetzt Naturerlebnisfläche

Seit Kurzem verweist eine große Hinweistafel darauf, dass das ehemalige Munitonsdepot jetzt in eine neue Nutzung überführt werden soll. Die DBU, eine Stiftung für den Naturschutz, hat das Gelände übernommen. Seit dem 1. Oktober 2017 gehört die Fläche zu den Liegenschaften der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die die Betreuung und Verantwortung übernommen hat. In Zusammenarbeit mit der Abteilung Bundesforst der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben werden Naturschutzaufgaben wahrgenommen. Es geht darum, Lebensräume zu schützen und gleichzeitig die Natur erlebbar zu machen. Die Muna gilt als schützenswert, da dort Pflanzen- und Tierarten heimisch sind, die man nicht überall findet. Es leben dort zahlreiche Vogelarten wie Mittelspecht und Waldkauz sowie Amphibien. Man begegnet beispielsweise Kamm- und Fadenmolch oder auch dem Grasfrosch. Fledermäuse sind ebenfalls vorzufinden.

Auch wenn das häufig offen stehende Tor anderweitige Vermutungen nährt, ist das Gelände nicht frei zugänglich. Altlasten in Form von gesprengten Bunkern und baufälligen Gebäuden könnten eine Gefährdung darstellen. Eine Möglichkeit des Zugangs bieten aber die weiterhin angebotenen historischen Führungen durch das Gelände durch den Arbeitskreis MUNA Lübberstedt e.V., die im Sommerhalbjahr in der Regel an jedem dritten Sonntag angeboten werden. Diese haben aber die weiter zurückliegende Geschichte im Fokus, da die Muna zur Zeit des Nationalsozialismus eine Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme war. Zahlreiche Gefangene mussten dort Zwangsarbeit leisten. Der Schutz der Natur und das historische Gedenken sollen miteinander im Einklang stehen.